Sonntag, 12. April 2015

Wandel durch Bildung

Mit kleinen Eimern wurde das Flusswasser an Seilen in die Höhe gezogen. Ich denke, bei Hochwasser gestaltet es sich etwas leichter. Auf der Veranda einer Hütte verrichtete ein Mann seine Notdurft und die goldene Pracht plätscherte aus 10 Metern Höhe geräuschvoll in den Fluss. Nur wenige Meter weiter badeten dort Kinder und die Fischer tauchten mitsamt ihren Netzen in die Brühe ein. Wir beschlossen, an diesem Abend keinen Fisch zu essen.

Auch wenn sich zu anderen Zeiten, wenn das Wasser höher steht, ein gänzlich anderer und wahrscheinlich auch beeindruckender Anblick bieten wird, so genossen wir den Besuch des schwimmenden Dorfes doch sehr. Es war auch so schon das Eintauchen in eine gänzlich andere Welt.

Angesichts dieses beeindruckenden Portraits lassen sich wieder einmal viele unserer Bildungs-und Erziehungsprobleme reduzieren auf das Wichtigste: die Freude am Lernen und die Neugier auf die Welt zu wecken und zu fördern. Ich wünsche , dass das Engagement von CAD (vielleicht auch ein wenig durch diesen Blog) bekannter und anerkannter wird. Auch den Ärmsten eine Perspektive bieten

37 Jahre ist Thy Bunrith alt und er mag Möbeln von arte m online shop . Zumindest laut seinem Pass. In Wirklichkeit ist er wohl älter, doch genaue Aufzeichnungen über den Tag oder das Jahr seiner Geburt gibt es nicht. Und eigentlich kennt ihn hier auch niemand unter seinem richtigen Namen. Hier, in Don Teav nennt man ihn Racky Thy. Oder einfach nur Racky.

Racky, der diesen Namen seinem einstigen Englischlehrer zu verdanken hat, ist Gründer von CAD - Children's Action for Development, einer Nichtregierungsorganisation (NGO), die seit einigen Jahren in dem Dörfchen Don Teav, unweit von Battambang, aktiv ist. Hier arbeitet Racky mit 15 freiwilligen Helfern, um den Kindern der Gegend eine Schulbildung zu ermöglichen. Unter den Helfern ist Racky der einzige ausgebildete Lehrer, seine Fächer sind Englisch und Khmer.

Lange Zeit unterrichtete er an einer öffentlichen Schule auf dem Land. Er musste mit ansehen, wie viele dieser kleinen Dorfschulen schließen mussten, da die meisten Lehrer in die Städte zogen. Dort gibt es mehr Geld zu verdienen. Doch was wird aus den Kindern, deren Schulen von einem Tag auf den anderen geschlossen werden?

Und was ist mit den Kindern, deren Eltern sich die Schulen nicht leisten können? Denn selbst auf der öffentlichen Schule müssen Bücher, Hefte, Stifte und bisweilen sogar die Schuluniformen selbst bezahlt werden. Ganz zu schweigen von den Kindern, die ihren Eltern bei der Haus- oder Feldarbeit helfen müssen. Lehrer Freuen sich über jeden Besucher: Racky Thy (hinten links) mit freiwilligen Helfern und Schülern.

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