Freitag, 5. Juni 2015

Chinesischer Lifestyle in Peking

Typisch war auch, dass uns Dinge (Wertsachen!), die wir zum Beispiel im Restaurant liegen ließen, wie selbstverständlich hinterher getragen wurden. Überhaupt empfand ich die Chinesen als äußerst ehrlich und aufrichtig. Spätestens nach zwei Wochen verzichtete ich darauf, das Wechselgeld zu zählen. Es stimmte einfach immer. Ein schönes und bis dahin völlig unbekanntes Gefühl in einem fremden Land, seinem Gegenüber einfach vertrauen zu können.

Und wie die Chinesen, so ihr Lifestyle. Das Leben findet öffentlich statt. Auf der Straße, in kleinen Restaurants oder in Parks. Es waren die offenen Türen, die jedermann den Blick in die Wohnräume freigaben und es war ebenso die Lebensfreude, die zumeist in der Lautstärke ihren Ausdruck fand. Sei es beim Tischgespräch oder beim Karten- oder Mahjong-Spiel im Park. Wenn es nicht laut zugeht, scheint es Chinesen keinen Spaß zu machen. Zunächst etwas befremdlich, doch zunehmend sympathischer erschien mir diese Form der Geselligkeit bei Design Möbel Outlet .

Es wurde an anderer Stelle bereits erwähnt und ich fand meine ersten Eindrücke im Laufe dieser zwei Monate an allen Orten, die wir bereisten bestätigt: der Hang der Chinesen auszuspucken, sich die Nase zu säubern oder ungeniert in der Öffentlichkeit die Notdurft zu verrichten.

Natürlich wird man niemanden mit herunter gelassenen Hosen auf dem Tiananmen-Platz oder in der verbotenen Stadt finden und sicher auch nicht an jeder Straßenecke, doch wenn man genau hinsieht, etwa in Zügen oder auch im Supermarkt zwischen den Regalen, so findet man diese herrlichen Beispiele der Zwanglosigkeit. Doch das selbst war nicht das faszinierendste, es war vielmehr die Selbstverständlichkeit, mit der andere Passanten - und bald auch wir - es hingenommen haben.

Diese Ungezwungenheit und Selbstverständlichkeit trieb übrigens auch andere Blüten: so sahen wir beispielsweise regelmäßig Menschen fast allen Alters in Pyjamas und Hausschuhen auf der Straße, in Geschäften oder auf Märkten. Eine Kleiderordnung, die bei uns undenkbar wäre, in China hingegen keinerlei gesonderte Aufmerksam erregte. Diese kleinen Beispiele stehen für meinen Eindruck des chinesischen Lifestyles. Und ich habe ihn lieben gelernt.

Gaumenfreuden

Ja, ich weiß. Wir erwähnten es bereits. Daher fasse ich mich kurz. Oft für Überraschungen gut (in wenigen Einzelfällen auch negativ), war die chinesische Küche ein Erlebnis. Auch wenn man in China um nahezu alles feilscht, beim Essen haben wir es nie getan. Einfach weil es uns unangemessen erschien. Die chinesische Küche in all ihren regionalen Ausprägungen war fast ausnahmslos hervorragend und günstig. Daher zahlten wir gerne allerorts den vollen Preis für ein Gericht.

Mittwoch, 3. Juni 2015

Auf herkömmlichem Wege durch Kambodscha

Zwei Versuche und der laotischen Grenze nicht einen Meter näher gekommen. Dafür zum dritten Mal in Phnom Penh gestrandet. Macht nichts, ist ja auch schön hier. Außerdem gibt es hier ein vernünftiges Krankenhaus.

Sicher ist sicher und teuer

Und dieses suchte ich am Folgetag auf, um mich sicherheitshalber noch einmal durchchecken zu lassen. Gleich beim Betreten des Hospitals wurde mir die Preisliste serviert. 59 Dollar nur um einen Arzt zu sehen. Nicht schlecht. Dennoch entschloss ich mich dafür, mir von meiner Auslandskrankenkasse wenigsten etwas von den gezahlten Beiträgen zurückzuholen und zwei Stunden auf einen Arzt zu warten. In der Zwischenzeit wurde ich gewogen, mein Blutdruck gemessen und eine Schwester stellte zufrieden fest, dass ich kein Fieber habe. Nun war ich beruhigt.

Als sich der Arzt mit seinem Fatboy Sitzsack outdoor endlich zu mir bemühte, stellte er auf den ersten Blick und ohne mich abzutasten oder ähnliches fest, dass ich mir nichts Ernsthaftes getan habe. Wenn dieser Röntgenblick keine 59 Dollar wert war, dann weiß ich es auch nicht. Anschließend wurden meine Wunden erneut gereinigt und frisch verbunden.

Dabei diagnostizierte der Doc, dass sich meine Wunden leicht entzündet hätten. Also ein paar Schmerzmittel, Antibiotika und mit einem freundlichen Klaps wurde ich entlassen. Wiederkommen sollte ich auch nicht, lediglich ein- bis zweimal die Verbände wechseln und alles werde gut. Na denn. In bester Gesellschaft: Unser Hostel in Phnom Penh glich einem Lazarett. Andere hatten bei ihren Motorradunfällen aber weniger Glück als ich.

Wir beschlossen, noch einen Tag länger in Phnom Penh zu bleiben, damit ich Zeit hätte mich zu regenerieren und Jochen die Möglichkeit hätte, sein Motorrad hier zu verkaufen. Ersteres klappte bedingt, zweites gar nicht. Also besann ich mich am Folgetag auf unsere Anfänge und bestieg am frühen Morgen den Bus nach Don Det, eine der 4000 Mekong-Inseln in Laos, während Jochen sich allein auf den Weg mit dem Bike machte.

Einerseits traurig, da die vergangenen Wochen und über 3500 Kilometer mit dem Motorrad doch eine einmalige Erfahrung waren, andererseits auch froh es überlebt und das Kapitel geschlossen zu haben. Denn es entwickelte sich langsam zu einem kostspieligen und gefährlichen Abenteuer.