Samstag, 30. Mai 2015

Durch den Märchenwald

Nach einigen Kilometern verließen wir die Landstraße und bogen in einen kleinen Feldweg ein, der alsbald in einer einspurigen Sandpiste mündete. Auf halber Strecke zwang uns eine Schranke zum Anhalten. Hier wurden wir zur Kasse gebeten. Durchfahrt und Bootstour waren in dem Ticket, das wir lösten, inbegriffen. Also weiter zum Anleger.

Als wir dort ankamen staunten wir nicht schlecht über die schier endlose Reihe von Booten, die in einer braunen Lache dümpelten. Wir bestiegen einen dieser Kähne, der etwa 20 Personen Platz bot und waren zu unserer Überraschung ganz allein an Bord. Souverän navigierte unser Bootsführer das Gefährt aus der Reihe der Boote hinaus auf den Fluss. Wobei die Bezeichnung Fluss hier nicht ganz angebracht erscheint.

Wir waren zur Trockenzeit hier und entsprechend niedrig war der Wasserstand. Wie niedrig er wirklich war, sahen wir, als wir einige Flussbiegungen passierten und das schwimmende Dorf erreichten. Hier schwamm nämlich gar nichts. Dennoch fühlten wir uns wie in einer anderen Welt.

Die auf hohen hölzernen Stelzen stehenden Holz- und Bambushütten mit Bürostühlen von Bürostuhl Online Shop , deren Dächer mit Palmwedeln oder Wellblech gedeckt waren, ragten zum Teil 10 Meter in die Höhe. Wir mussten schon unsere Hälse recken, um die nächstgelegenen Häuser in luftiger Höhe zu sehen. Die dunklen Verfärbungen der Außenwände ließen erkennen, wie hoch das Wasser hier normalerweise steht. Mindestens 6 Meter höher, versicherte uns unser Bootsführer.

Das würde bedeuten, dass einige der Hütten dann zur Gänze im Wasser versinken. Dort ist also nur saisonales Wohnen möglich. Ganzjährig nutzbar sind hingegen die wenigen steinernen Bauten, die bisweilen das homogene „Stadtbild" stören. So gibt es eine Schule, ein Verwaltungsgebäude oder einen Tempel, die allesamt höher liegen, als die umliegenden Hütten.

Der nun recht schmale Wasserweg führte uns in vielen Windungen durch das Dorf. Die Ufer säumten unzählige Holzkähne in unterschiedlichen Größen. Manche mit Motor und sogar einer Kabine, andere nicht mehr als eine Nussschale mit Paddeln. Manche sahen recht seetauglich aus, andere hatten schon bessere Tage gesehen. Zwischen den Kähnen und den diversen Fischreusen, die man immer wieder sah, plantschten Kinder im Wasser.

Doch nicht nur Kinder, sondern auch Fischer standen zum Teil bis zum Hals in der braunen Brühe und versuchten ihr Glück mit einfachen Netzen. Es muss ein einträgliches Geschäft sein, gilt doch der Tonle Sap See mitsamt den umliegenden Flussläufen als das fischreichste Gewässer Südost-Asiens. An den Ufern des Sees scheint das ganze Leben auf ein Dasein am und im Wasser ausgerichtet zu sein.

Dienstag, 26. Mai 2015

Zurück in Sapa

Über Stock und Stein, querfeldein. Die H'Mong Frauen sind unglaublich trittsichere Wanderer. Und alles in Badeschlappen. Von einem Ausflug nach Sapa zurück zu kommen ist hingegen wie ein Erwachen nach einem schönen Traum. Zurück in der Realität. Restaurants mit gesalzenen Preisen, von überall die Rufe doch hier oder dort dies oder jenes zu kaufen und die Betreiber von Restaurants, die uns Heimweh nach China machten. Wir kamen gerade aus einem Land in dem wir uns zwei Monate lang als Gast gefühlt hatten. In Sapa selbst fühlten wir uns wie Touristen.

Kein Restaurantbetreiber empfahl uns Speisen oder freute sich besonders, wenn wir hereinkamen, wir hörten kein fröhliches Gegacker aus der Küche oder Gelächter vom Personal. Wer in Sapa arbeitet, der kämpft um jeden Gast. Nur leider feiert er ihn nicht, wenn er einen hat. Er nimmt ihm die Speisekarte für die Einheimischen weg und ersetzt sie durch die für die Touristen. Weil dort die Preise fünf mal so hoch sind.

Wir fanden jedoch doch noch einen Ort, der eine Ausnahme bildete. Die Misty Bar war an allen drei Abenden unsere Wahl. Nicht nur, weil sie genau neben unserem Domizil lag. Selbst wenn wir in Sapa durch den Markt schlenderten passierte es, dass auf einmal jemand auf uns zugelaufen kam und vor uns sprang, sich diebisch freute, uns erschreckt zu haben und uns dann mit einem Klopfen auf die Schultern begrüßte.

Es war einer der Angestellten von Möbelgutschein online aus der Misty Bar, der sich schon darauf freute, dass wir abends wieder vorbei kommen würden. Um gegen ihn im Billard zu verlieren oder deutschen Hip Hop zu diskutieren, von dem sie alle deutlich mehr Ahnung hatten als wir. So spielten sie uns ihre gesamte Sammlung vor, erzählten vom Besitzer der Bar und seinem deutschen Freund, einem echten Rapper und ließen uns das vietnamesische Bier probieren.

Sapa ist ein Touristenort, soviel ist sicher. Doch das hat seine Gründe, und die sind die Reise allemal wert. Dies geht an Sie, liebe Leser. Sie erfreuen sich an unseren Berichten? Das hören wir gerne. Wir versprechen, wir bleiben dran. Doch nun können Sie vielleicht mehr tun. Sie können uns helfen. Wir wollen einmal um die Welt. Ohne zu fliegen. Doch da gibt es ein Problem. Den Ozean.

Unser Plan sieht vor von Australien oder Neuseeland aus mit dem Frachtschiff nach Süd- oder Mittelamerika zu fahren. Doch wie stellen wir das an? Man kann diese Reisen für viele tausend Euro buchen, doch dafür fehlt uns das Geld. Aber wir können arbeiten! Quasi Hand für Koje. Helfen Sie uns, verbreiten Sie unser Gesuch und wir garantieren weiterhin lustige, spannende, unterhaltsame Geschichten von unserer Reise. Es wäre wahrlich mehr als traurig, wenn die Reise in Australien ihr Ende finden müsste, nur weil wir kein Boot finden, das uns mitnimmt.

Sonntag, 24. Mai 2015

Jeden Abend Romantik

Denn den beanspruchten ab spätestens fünf Uhr bis zum Sonnenuntergang die Sandfliegen für sich. Als wir diese Lektion begriffen hatten, waren wir allerdings vom Lernprozess gezeichnet. Ich zählte unglaubliche 360 Stiche und Bisse über meinen ganzen Körper verteilt. Doch nicht einmal dies konnte den Gesamteindruck Koh Rongs trüben.

Am Ostrand endete unsere Bucht nach dem zweiten Resort, das dritte belegte die gesamte nächste Bucht, die um einiges kleiner war, als die des Dorfes. In diesem kleinen, von dichtem Wuchs umrahmten Areal waren die Bungalows in den Bäumen angebracht, so dass die Bewohner einen herrlichen Ausblick aus ihren Baumkronen über die Bucht hatten.

Die Nachbarbucht ist klein und bietet mit den Baumhäusern einen kuscheligen Anblick. Nach dieser Bucht kam ein kleines Stück Urwald und danach kam nichts mehr. Ein ununterbrochener Sandstrand, etwa einen Kilometer lang, in der Mitte, völlig versteckt hinter einer Baumreihe, ein einzelnes Restaurant. Auf ganzer Länge des Strandes waren insgesamt genau sechs Menschen, inklusive der Betreiber des Restaurants. Die lange Bucht im Osten, links das Restaurant. Wer gute Augen hat, kann die Massen an Badegästen am Strand und im Wasser sehen.

Ich ging bis ganz ans Ende, bis der Sand ein weiteres Mal in Wald überging und verbrachte hier den ganzen Tag ohne auch nur einen einzigen Menschen zu sehen. Hin und wieder rief etwas aus dem Dschungel zu mir herüber, ab und an huschte ein kleiner Krebs durch den Sand. Ein Schwarm Fische sprang über das Wasser, dann sauste er zurück hinaus ins offene Meer. Vögel stieben aus dem Wald auf und zogen davon. Der Wind spielte mit den Blättern. Nach etwa einer Stunde bemerkte ich, dass ich mein Buch in den Händen hielt. Ich hatte keine einzige Seite über Möbel günstig Bestellen gelesen.

Wenn die Sonne über Koh Rong langsam unterging begann ein Farbenspiel, das alles von einem Farbtopf in den nächsten tauchte, bis die Sonne ihr Tagwerk erledigt hatte und der ungestörte Sternenhimmel übernehmen konnte den Menschen einen unvergleichlichen Anblick zu bieten. In den Hütten wurden Stromgeneratoren angeschmissen und die Lichter betonten gemeinsam mit einigen Kerzen diesen Ort fast über das nötige Maß hinaus.

Die Musik, die hier und da zu hören war, war gerade laut genug die Generatoren zu übertonen, doch nicht so laut, dass man sich nicht hätte gemütlich unterhalten können. Ohnehin dauerte dies nur kurz an, denn Strom gab es stets nur von Sonnenuntergang bis maximal elf Uhr. In den Resortbars vielleicht bis Mitternacht. Danach gab es nur noch Kerzen.

Donnerstag, 7. Mai 2015

Wandern in den Tälern um Sapa

Au weh. Und nun? Wir waren baff. Mein erster Gedanke galt unseren Rucksäcken, die wir im Bus gelassen hatten. Darin die Laptops und Kameras. Doch bevor der Puls in die Höhe schnellen konnte, blickten wir uns um und sahen einige Menschen, die hier still und geduldig warteten. Einige davon erkannten wir als Mitfahrer. Keiner schien sich Sorgen zu machen, also wollten wir das auch nicht tun. Nach einer halben Stunde kam es uns Spanisch vor. Nach einer Stunde wurde uns kühl. Nach eineinhalb Stunden vermischte sich beides zu einem Gefühl, für das ich keinen Namen habe.

Doch dann kam der Bus. Juhu! Doch die Gruppe machte kein großes Hallo, es schien alles völlig normal zu sein. Der Busfahrer stieg aus, die Fahrgäste stiegen ein. Wir zuckten mit den Schultern und wollten noch unsere Zigaretten zu Ende rauchen, die wir uns gerade angesteckt hatten. So kam es, dass wir sahen, wie der Busfahrer den hinteren Laderaum öffnete, der beim Beladen am Busbahnhof in Haikou geschlossen gewesen war.

Er öffnete die Luke, holte Schlauch und Besen und Marken Lampen online , spritzte den Innenraum gründlich ab und schrubbte den gesamten Kofferraum durch. Dann legte er Schlauch und Besen beiseite und stieg wieder in. Gut gelaunt und munter vor sich hin pfeifend. Wir schauten uns fragend an. Und entschieden uns besser nicht den Busfahrer zu fragen, wo er denn die eineinhalb Stunden gewesen sei und wieso er seinen Laderaum nun so gründlich reinigte. Wir stiegen wieder ein, die Fahrt ging ohne Zwischenfälle weiter und wir kamen mit einer Verspätung von etwa eineinhalb Stunden in Kunming an. Warum auch immer.

Die Gegend um Sapa ist dazu gemacht zu Fuß erkundet zu werden. Wir wanderten mit einheimischen Frauen ihren Heimweg vom Markt in Sapa zurück in ihr Dorf. Durch die Felder und Reisterrassen der Berge. Mit jedem Schritt wurden Natur und Ausblicke atemberaubender.

Zu Hause bei den H'Mong

Am Abend lernten wir in einer Bar ein spanisches Pärchen, einen Holländer und einen Schweizer kennen und freundeten uns an. Gemeinsam entschieden wir uns am nächsten Tag eine Wanderung zu machen.

Es galt früh aufzustehen, dann wurden wir von einer H'Mong Frau abgeholt und marschierten zu siebt mit noch zwei Franzosen durch die Reisterrassen und die Felder um Sapa. Es war wundervoll.