Dienstag, 28. April 2015

Zwischenfazit Vietnam

Die gute Nachricht ist und bleibt, unser Budget ist langsam auf dem Weg zurück zum Soll. Und das trotz des Kaufs der Motorräder. Wir sparten eisern, aßen mehr auf der Straße und insgesamt weniger. Ersteres freiwillig, letzteres nicht immer. Laut unseres ursprünglichen Plans wollten wir bis jetzt 9306 Euro ausgegeben haben.

In Wirklichkeit waren es 11550 Euro. Wir sind also in einem Monat von 139% auf 124% über Soll herunter gekommen. Den Statistikern unter den Lesern wird freilich auffallen, dass die Prozentangabe in diesem Fall keine eindeutige Aussage trifft, da sie nur eine relative Angabe ist. In absoluten Zahlen ausgedrückt, haben wir uns seit Ankunft in Vietnam von 2537 auf 2244 zu viel ausgegebene Euros heruntergekämpft. Und das wie gesagt trotz des Mopedkaufs und regelmäßiger Reparaturen. An der Grafik kann man auch direkt sehen, was seit Beginn unserer Reise am stärksten zu Buche geschlagen hat.

Dies war die gesamte Visumsproblematik in Russland, die uns auf einen Schlag beinahe 1000 Euro gekostet hat, direkt gefolgt von Ulan Bator in der Mongolei, wo wir uns den teuren Trip in die Wildnis gegönnt haben. Danach kommt Hongkong, was zwar wunderschön aber leider wahnsinnig kostenintensiv war. Meistens zahlten wir bisher in Hotels und Hostels um die fünf Euro pro Nacht, in Hongkong waren es zwanzig, Speis und Trank waren auch um einiges teurer. Hongkong ist kein Ort um Geld zu sparen, da half auch der Casinogewinn in Macao nichts.

Der kleine Peak in Sanya allerdings zeigt, dass auch der Besuch unserer Freundinnen unserem Budget keinen nachhaltigen Schaden zufügen konnte. Da sage noch einmal jemand, Frauen seien teuer.

Abweichung gross mit SchriftBiologen mögen Exceltabellen... Zur Veranschaulichung unserer Finanzen hier die zuviel ausgegebenen Euros gegen die Zeit (besuchte Städte) aufgetragen

Im Gegensatz zu allem, was wir vorher an Transportmitteln mit Porzellan Outlet Online genutzt haben, sind unsere Hobel eindeutig ein Novum. Nicht nur, weil wir höllisch aufpassen müssen und das nicht mehr den Fahrern überlassen können. Nein, es ist etwas fundamental anderes, ob man sich abends in einen Bus quetscht und mehr oder weniger vor sich hindöst und dafür während des Tages Zeit hat, sich etwas anzusehen oder ob man den ganzen Tag selber am Steuer verbringt. Das Ergebnis dieser Art von Fortbewegung ist klar. Wir haben weit weniger an Sehenswürdigkeiten mitgenommen, als in allen anderen Ländern bisher.

Trotzdem haben wir natürlich das Eine oder Andere gesehen und erlebt. Was waren die Höhepunkte in Vietnam? Bezeichnenderweise in Teilen die gleichen wie die Tiefpunkte.

Donnerstag, 16. April 2015

Mit den Mopeds durch Vietnam

Höhepunkt Sapa

Das Örtchen selber ist zwar kein Highlight, aber die Rollerfahrt durch die Berge war wundervoll. Die Wanderung durch die Reisfelder war einfach unbeschreiblich, dazu kam die Gastfreundschaft der H'Mong und das sonnige Wetter. Das waren zwei perfekte Tage.

Gleichzeitig ein Tiefpunkt. Wir sahen alles durch Nebel und Regen, doch wir ahnten, dass einem bei schönem Wetter die Freudentränen in die Augen getreten wären. Die Ha Long Bucht. Vorgemerkt für den nächsten Vietnambesuch, dann hoffentlich bei Sonne.

Zwei Städte an die wir uns noch lange erinnern werden. Beide voller Touristen, doch beide auf ihre Art nicht überlaufen und wunderschön. Hoi An wegen der kleinen Gassen, der schönen Häuser und der vielen Lichter in der Nacht. Mui Ne wegen der roten Dünen und des leeren Sandstrandes.

Sicherlich war das ausser seltmann weiden porzellan gleichzeitig ein Tiefpunkt. An manchen Tagen jauchzt man unter seinem Helm vor Freude, wenn es entlang der Küste unter Palmen oder an Reisfeldern vorbei durch die Landschaft geht. Oder man fährt durch die Serpentinen, hat den Dschungel zur einen und das Meer unter sich zu anderen Seite.

Auch die Fahrt zur Grenze durch das Mekong-Delta, entlang kleiner Dörfer, durch Straßen, die kaum auf der Karte verzeichnet sind, unter Bananenpflanzen und Mangobäumen hindurch. Dann wieder die teils lebensbedrohlichen Verhältnisse auf der Autobahn, die bisweilen (selbst-)mörderischen Aktionen der anderen Verkehrsteilnehmer, die einen einfach abdrängen, egal was passiert.

Die Straßen selber sind an manchen Orten ebenfalls lebensgefährlich, Schlaglöcher in denen ganze Kinder verschwinden könnten, unübersichtliche Kurven, hinter denen ansatzlos der Teer aufhört und die Schotterpiste beginnt. Dazu der Straßenbelag der selten einheitlich ist und Mann und Maschine das Letzte abverlangt. Die Motorräder bekamen alle paar Tage einen Service, aber was ist mit uns? Unsere Körper könnten auch einen Service vertragen, besonders unsere Hinterteile.

Über 2500 Kilometer durch Vietnam, davon alleine fast 2000 Kilometer auf der "Autobahn" A1. Manchmal tat es weh, aber letztlich war es ein unvergessliches Erlebnis. Glück gehabt.

Sonntag, 12. April 2015

Hilfsprojekte in Kambodscha

Hier erhalten sie alles Notwendige. Ein weiteres Problem sei die Korruption in Kambodscha. Und zwar auf allen Ebenen. Die Behörden kämen nie, um sich über die Projekte zu erkundigen, sie melden sich nur, wenn es ums Geld geht. Und auch bei Spenden werde sich gerne bedient, klagt der Gründer. Es ist ein mühsamer, ein beschwerlicher Weg. „Ich versuche jeden Tag mein Bestes zu geben, aber es gibt viele Widerstände. Manchmal denke ich daran, den Laden einfach zu schließen und heim zu meiner Familie zu gehen. Doch was wird dann aus den Kindern?"

Jeder kann helfen, jeder ist willkommen. Freiwilliger Helfer bei der Arbeit. Es ist das Schicksal eben dieser Kinder, dass Racky Tag für Tag antreibt um auch Möbel von Kare Design badmöbel zu suchen. Inzwischen seit neun Jahren, als er die Vorgängerorganisation von CAD gründete. Selbst als er die Türen wegen fehlender Gelder für ein Jahr schließen musste, gab Racky nicht auf. Getragen wird die Organisation von seinem unermüdlichen Einsatz und dem Engagement der freiwilligen Helfer. Viele von ihnen selbst gerade erst dem Schüleralter entwachsen, verbringen ihre Zeit damit, unentgeltlich die Kinder ihres Dorfes zu unterrichten.

Die jüngeren der Helfer haben zudem kein eigenes Einkommen und leben noch bei ihren Familien. Doch finden auch Touristen gelegentlich den Weg nach Don Teav. Manche kommen, um sich über das Projekt zu informieren und hinterlassen eine Spende.

Andere bleiben hier und unterrichten selbst. „Manche kommen für zwei Tage, andere bleiben zwei Monate" sagt Racky, der Jeden Willkommen heißt. Denn es sei wichtig, den Menschen einen Einblick in die Arbeit von CAD zu geben, in der Hoffnung, dass sie darüber berichten und eventuell weitere freiwillige Helfer oder Spender anlocken.

Dani, Aushilflehrer für eine Woche, mit "seinen" Kindern. Auch die Kinder freuen sich über jeden Besucher. Insbesondere wenn diese Motorräder mitbringen. Auch uns wurde angeboten, für einen Tag zu unterrichten. Allerdings entschlossen wir uns, lieber darüber zu schreiben, in der Hoffnung, dass dies CAD mehr hilft, als ein paar Stunden Englisch- oder Mathematikunterricht. Hätten wir mehr Zeit mitgebracht, wären wir wohl ein Weilchen geblieben und hätten ein paar Stunden gehalten.

Und wir hätten es genossen. Denn schon als wir auf den Hof fuhren, empfing uns eine Schar schmutziger Kinder, die uns winkend und lachend mit den Worten „Lehrer, Lehrer!" begrüßten. Manche in dreckigen Lumpen, andere nur in Unterwäsche, enterten sie unsere Motorräder, spielten Fußball mit uns, scherzten und ließen sich auf Armen und Rücken umhertragen. Uns wurde warm ums Herz.

Wandel durch Bildung

Mit kleinen Eimern wurde das Flusswasser an Seilen in die Höhe gezogen. Ich denke, bei Hochwasser gestaltet es sich etwas leichter. Auf der Veranda einer Hütte verrichtete ein Mann seine Notdurft und die goldene Pracht plätscherte aus 10 Metern Höhe geräuschvoll in den Fluss. Nur wenige Meter weiter badeten dort Kinder und die Fischer tauchten mitsamt ihren Netzen in die Brühe ein. Wir beschlossen, an diesem Abend keinen Fisch zu essen.

Auch wenn sich zu anderen Zeiten, wenn das Wasser höher steht, ein gänzlich anderer und wahrscheinlich auch beeindruckender Anblick bieten wird, so genossen wir den Besuch des schwimmenden Dorfes doch sehr. Es war auch so schon das Eintauchen in eine gänzlich andere Welt.

Angesichts dieses beeindruckenden Portraits lassen sich wieder einmal viele unserer Bildungs-und Erziehungsprobleme reduzieren auf das Wichtigste: die Freude am Lernen und die Neugier auf die Welt zu wecken und zu fördern. Ich wünsche , dass das Engagement von CAD (vielleicht auch ein wenig durch diesen Blog) bekannter und anerkannter wird. Auch den Ärmsten eine Perspektive bieten

37 Jahre ist Thy Bunrith alt und er mag Möbeln von arte m online shop . Zumindest laut seinem Pass. In Wirklichkeit ist er wohl älter, doch genaue Aufzeichnungen über den Tag oder das Jahr seiner Geburt gibt es nicht. Und eigentlich kennt ihn hier auch niemand unter seinem richtigen Namen. Hier, in Don Teav nennt man ihn Racky Thy. Oder einfach nur Racky.

Racky, der diesen Namen seinem einstigen Englischlehrer zu verdanken hat, ist Gründer von CAD - Children's Action for Development, einer Nichtregierungsorganisation (NGO), die seit einigen Jahren in dem Dörfchen Don Teav, unweit von Battambang, aktiv ist. Hier arbeitet Racky mit 15 freiwilligen Helfern, um den Kindern der Gegend eine Schulbildung zu ermöglichen. Unter den Helfern ist Racky der einzige ausgebildete Lehrer, seine Fächer sind Englisch und Khmer.

Lange Zeit unterrichtete er an einer öffentlichen Schule auf dem Land. Er musste mit ansehen, wie viele dieser kleinen Dorfschulen schließen mussten, da die meisten Lehrer in die Städte zogen. Dort gibt es mehr Geld zu verdienen. Doch was wird aus den Kindern, deren Schulen von einem Tag auf den anderen geschlossen werden?

Und was ist mit den Kindern, deren Eltern sich die Schulen nicht leisten können? Denn selbst auf der öffentlichen Schule müssen Bücher, Hefte, Stifte und bisweilen sogar die Schuluniformen selbst bezahlt werden. Ganz zu schweigen von den Kindern, die ihren Eltern bei der Haus- oder Feldarbeit helfen müssen. Lehrer Freuen sich über jeden Besucher: Racky Thy (hinten links) mit freiwilligen Helfern und Schülern.